Forschung

 

Forschungsprojekt „Emotionen in der politischen Rhetorik“

 

Obwohl Emotionen in der politischen Kommunikation eine wichtige Rolle spielen, haben Politikwissenschaft, Politolinguistik und Frame-Theorie diese Dimension des Politischen lange Zeit vernachlässigt.

 

Nicht zuletzt aufgrund von Erfahrungen in der Politikberatung habe ich  –  ausgehend von  linguistischen Arbeiten von Fritz Hermanns, Monika Schwarz-Friesel und der psychologischen Emotionsforschung –  die emotionale Seite politischer Sprachverwendung seit etwa 2016 zu einem Forschungsschwerpunkt gemacht.

 

Besonderes Interesse gilt dabei sowohl ´starken` Affekten als auch ´moderaten` und ´schwachen` Emotionen.  Dabei werden drei Ziele verfolgt: 

 

  • auf Theorie-Ebene die Ausarbeitung einer Taxonomie der politisch relevanten Emotionen, 
  • unter politolinguistischem Aspekt ihre Manifestation in sprachlichen Formen (von der Wortebene bis zur Kampagnen- und Diskursebene) 
  • unter kommunikationsstrategischem Aspekt Modi der Mobilisierung unterschiedlichster Emotionen in der politischen Rhetorik, insbesondere unter dem Aspekt des Zusammenspiels mehrerer Emotionen (Emotionscluster). 

 

Forschungsprojekt „Verknüpfung von Politikwissenschaft, Politolinguistik und Rhetorik“

 

 

In Demokratien wird Politik in Sprache konzipiert und debattiert. Dennoch sind Sprache und Rhetorik für die Politikwissenschaft weitgehend unbetretenes Gelände.

 

Auch die politikwissenschaftliche Kommunikationsforschung nimmt die sprachliche Verfasstheit von Politik kaum in den Blick. Hier wirkt wissenschaftshistorisch die Herkunft der Politikwissenschaft von der Staats(rechts)lehre und der frühen Soziologie/Volkswirtschaftslehre (u.a. Max Weber) weiter. Dabei waren am Ausgangspunkt wissenschaftlicher Beschäftigung – bei Aristoteles – Politik und Rhetorik untrennbar miteinander verknüpft.

 

Erst in jüngster Zeit finden mit Diskursanalyse und Framingforschung sprachbezogene Ansätze Beachtung in der Politikwissenschaft. Es geht nun darum, in Verstärkung dieser Tendenz die umfassenderen Konzepte von Sprache und Sprachverwendung, wie sie in der Politolinguistik und in der wissenschaftlichen Rhetorik entwickelt wurden, so mit der Politikwissenschaft zu verknüpfen, dass politische Sprache und politische Rhetorik integrale Bestandteile politikwissenschaftlicher Forschung und Lehre werden.